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„Darstellung der Akteurslandschaft zum Thema Moor und Bildung im Raum Greifswald“

„Darstellung der Akteurslandschaft zum Thema Moor und Bildung im Raum Greifswald“

Paul Schulz untersuchte in seiner Bachelorarbeit, inwiefern Akteur*innen für ein erfolgreiches Moorerlebnis in Greifswald und dessen Umland fehlen, welche diese sind und welche weiteren Potentiale, Defizite oder Angebote zu der Thematik der Umweltbildung über Moore existieren. Wen dies interessiert, kann die Kurzfassung der Bachelorarbeit hier herunterladen.

 

Abstract
Eine der unbekanntesten, jedoch klimatisch höchst relevante Aspekte bietende Biotope sind Moore. Auf rund 288.000 Hektar (circa 12,5 %) der Landesfläche Mecklenburg-Vorpommerns, werden auf aufgrund der großflächigen Entwässerung, ungefähr 30 % der gesamten Treibhausgasemissionen des Landes emittiert (HIRSCHELMANN et al. 2021: 3,4).
Zudem äußerten mehr als 20 % der Bevölkerung Vorpommerns mehr zu Mooren erleben oder erfahren zu wollen. Generell wiesen die Erlebnisorte in Vorpommern insbesondere in der Informationslage und der Erreichbarkeit der vorhandenen Lern- und Erlebnisorte (LEO) Defizite auf. Gleichzeitig gaben mehr als 45 % der Bevölkerung Vorpommerns an, dass sie Treibhausgasemissionen einsparen würden, sofern sich die Möglichkeit bieten würde. Der Zusammenhang, dass Moore klimawirksam sind, ist jedoch nur weniger als 50 % bekannt. Das heißt es besteht zum einen eine Informationslücke, zum anderen ein Erlebniswunsch bezüglich Mooren. „Moorerlebnisse“ können dazu beitragen diese Lücke zu schließen und den Wünschen der Bevölkerung nachzukommen, genauso wie für ein breites Verständnis bezüglich der Klimawirksamkeit von Mooren beizutragen (MARUSCHKE et al. 2020: 13ff.).
Die Bachelorarbeit verfolgte das Ziel, zu untersuchen, inwiefern Akteur*innen für ein erfolgreiches Moorerlebnis in Greifswald und dessen Umland fehlen, welche diese sind und welche weiteren Potentiale, Defizite oder Angebote zu der Thematik der Umweltbildung über Moore existieren. Im Rahmen dieser Arbeit wurden elf Experteninterviews geführt und mithilfe der „inhaltlich strukturierenden qualitativen Inhaltsanalyse“ nach KUCKARTZ (2018: 99ff.) ausgewertet.
In Greifswald und dessen Umland sind insbesondere die Institutionen des Greifswald Moor Centrum (GMC) (Universität Greifswald, Michael Succow-Stiftung, DUENE e.V.) und der Naturpark Flusslandschaft Peenetal als relevanter Akteur der Region im Bereich der Umweltbildung über Moore zu bezeichnen. Insbesondere die Michael Succow-Stiftung stellt diverse Bildungsmöglichkeiten bereit und bietet unter anderem Menschen auf der Insel Koos, im Rahmen eines Bundesfreiwilligendienstes, die Möglichkeit anderen Menschen Umweltbildungserlebnisse über Moore anzubieten und zu gestalten. Des Weiteren bietet die Succow-Stiftung auch Weiterbildungsmöglichkeiten für Multiplikator*innen an. Auf diesen Veranstaltungen wird auch die Möglichkeit zur Vernetzung der Akteur*innen untereinander gegeben und gefördert.
Diese Vernetzung der Akteurslandschaft sollte, laut den Expert*innen weiterverfolgt oder idealerweise weiter gefördert werden. Im Verlauf des Bearbeitungsprozesses fielen vermehrt Vereine und Initiativen auf, die noch wenig in die Akteurslandschaft eingebunden sind oder keine Angebote aufweisen, jedoch das Potential dazu besitzen. Diese stellen Möglichkeiten zur Diversifizierung der Akteurslandschaft dar.