Vorpommern Connect

Wie kann Vorpommern lebenswert(er) und fitter für eine nachhaltige Zukunft werden?

Wie kann Vorpommern lebenswert(er) und fitter für eine nachhaltige Zukunft werden?

In einer Abschlusskonferenz im Vorpommerschen Landesmuseum hat das Verbundprojekt Vorpommern Connect (VoCo) am 3 Juli 2023 nach fünf Jahren Bilanz gezogen.

 

Bei der Abschussveranstaltung ging es darum, nach fünf Jahren Projektarbeit ein Resümee zu ziehen und die gewonnen Erkenntnisse und auch Herausforderungen beim Aufbau regionaler Wertschöpfungsketten in vorpommerschen Stadt-Umland-Beziehungen zu diskutieren und weiterzudenken.

 

Bei der Veranstaltung wurden rund 100 Gästen die erprobten Modellprojekte vorgestellt, kritisch beleuchtet und über zukunftsorientierte Entwicklungen diskutiert. Dabei ging es um die Frage, welche der Bausteine verstetigt werden können und welche noch konkreten Handlungsbedarf bedürfen. Auch wurde ausgelotet, welche Partner für die weitere Umsetzung der Projektergebnisse noch einbezogen werden sollten. Dazu war ein breites Publikum aus regionalen Akteurinnen und Akteuren sowie Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträgern aus Politik, Verwaltung und Wirtschaft eingeladen. Neben den Präsentationen und Diskussionen der Ergebnisse hatten Akteure aus der Region die Möglichkeit, sich mit Ständen zu präsentieren. Dies bot auch noch einmal die Möglichkeit der Vernetzung.

 

Einen großen nachhaltigen Projekterfolg signalisierte die Unterzeichnung der interkommunalen Kooperationsvereinbarung der vier großen Verwaltungen von Vorpommern und dem Regionalmarketing und -entwicklung Vorpommern e.V.

 

VoCo zielte in den vergangenen fünf Jahren darauf ab, die Stadt-Land-Beziehung zwischen der Region Vorpommern und ihrem gemeinsamen Oberzentrum der Städte Stralsund und Greifswald zu verbessern, um die Region zukünftig resilienter zu machen und regionale Wertschöpfungskreisläufe mit zu gestalten. 

 

Zu Projektbeginn wurde mit mehr als 60 Akteurinnen und Akteure aus Vorpommern eine Strategie erarbeitet, wie die Weichen in Vorpommern in Richtung „Nachhaltigkeit“ gestellt werden können. Im Fokus dabei immer die drei Themen: Energie (Wärme aus Paludi‐Biomasse wiedervernässter Moore), Essen (Lebensmittel aus regionaler Produktion) sowie Erleben (Lernen und Erleben in der Landwirtschaft und Landschaft).   

 

In der „Umsetzungsphase“ von VoCo wurden im Anschluss unterschiedliche Maßnahmen durch Praxispartnerinnen und Praxispartner des Projektes vorangebracht und diese sowie weitere Modellprojekte wissenschaftlich begleitet.

 

Im Themenfeld Essen wurden regionale Produkte in den Vordergrund gestellt mit dem Ziel, deren Sichtbarkeit zu erhöhen sowie Logistik und Vermarktung zu stärken. So wurden beispielsweise Online-Verkaufs-Plattformen unterstützt, „analoge“ Verkaufsformate wie Regionalläden und Regionalmärkte organisiert und vor allem die Akteure der Landwirtschafts- und Ernährungsbranche vernetzt sowie gemeinsame Aktivitäten koordiniert. Auch eine logistische Lösung Vorpommern für regionale Produkte wurde erarbeitet.

 

Im Themenfeld Erleben ergab 2022 eine Umfrage, dass sich die Bevölkerung Vorpommerns mehr Informationen zu Lern- und Erlebnisorten in der Landwirtschaft wünschen; zugleich forderten die Lern- und Erlebnisorte mehr Öffentlichkeitsarbeit. Dies war Ausgangspunkt für die Erstellung des Buches „Wegweiser: Lern- und Erlebnisorte in der Land(wirt)schaft Vorpommern“, dass im Mai 2023 digital und im Juni 2023 in print erschienen ist. Auch Vernetzung und Beratung sowie die Verstetigung und Schaffung von Strukturen spielten in den letzten Jahren eine wesentliche Rolle.

 

Im Themenfeld Energie hat sich mit wissenschaftlicher Begleitung der Universität Greifswald eine gemeinsame Initiative der Liegenschaftsverwaltungen der Stadt und der Universität Greifswald mit Stadtwerken Greifswald und Regionalen Firmen zur Verwertung von Aufwüchsen zu vernässender Moorwiesen bei Greifswald gebildet, die sich nun um die Förderung dieser pilothaften Umsetzung von Paludi-Wertschöpfungsketten bewirbt. Als erste konkrete Schritte dazu wurden durch VoCo mit Bewirtschaftern relevanter Moorwiesen Konzepte für die Transformation der Nutzung von herkömmlicher Wiesennutzung zu Paludikultur für deren Betriebe erarbeitet.

 

Wie geht es weiter?

 

Auch wenn das geförderte Verbundprojekt im Monat Juli endet, soll vor allem die enge Zusammenarbeit der Partnerinnen und Partner weitergeführt werden. Hierfür werden Stellen bei den kommunalen Partnern auch nach Projektende verstetigt. Darüber hinaus werden in angeschobenen Kooperationen weiterhin die genannten Themen angegangen und beispielsweise regionale Produzentinnen und Produzenten durch geeignete Vernetzungsformate und Beratung langfristig begleitet. Denn die regionale Wertschöpfung ist noch lange nicht ausgeschöpft.

VoCo hat gezeigt, wie Zusammenarbeit unterschiedlichster Partnerinnen und Partner aus Stadt und Umland anhand konkreter Maßnahmen und Projekte gelingen kann und bietet eine gute Grundlage für eine gemeinsame nachhaltige Gestaltung der Region.

 

Die Vorträge der Abschlusskonferenz und die Ergebnisse der Diskussion finden Sie auf der Seite der Abschlusskonferenz und unter Links & Downloads.

© Fotos: Stephan Busse